Das SNW fragte die antretenden Parteien zur Landtagswahl:
1 Ethikunterricht
Frage des SNW: Wie stehen Sie zur Einführung des Fachs Ethik/Religionskunde ab der 1. Klasse, in dem die Schüler*innen nicht übereinander, sondern miteinander über Werte sprechen (ggf. ergänzt durch freiwilligen RU)? Sollte dieses Fach allgemeinverbindlich für alle eingeführt werden, oder zumindest als Ersatzfach?
2 Konfessionsschulen
Frage des SNW: NRW ist praktisch das einzige Bundesland, in dem Kinder an vielen öffentlich finanzierten Grundschulen nach ihrer Konfession getrennt unterrichtet werden. Gleichzeitig gibt es keine einzige Bekenntnisfreie Schule, die die Verfassung doch auch vorsieht. Was ist hier ihre Position?
3 Islamverbände
Frage des SNW: Die Zusammenarbeit mit sehr konservativen Islamverbänden bzw. mit der vom türkischen Staat abhängigen DITIB beim Thema Religionsunterricht, besonders bei der Auswahl von Lehrkräften, schwächt liberale und säkulare Positionen innerhalb von muslimischen Gemeinschaften. Was ist hier Ihr Standpunkt?
4 Säkulare soziale Einrichtungen
Frage des SNW: Das Angebot an sozialen Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Krankenhäuser oder z. B. auch Alten- und Pflegeeinrichtungen und manches mehr ist für säkulare Menschen vielerorts deutlich eingeschränkt, schwer erreichbar und manchmal gar nicht vorhanden. Wie könnte das Angebot hier erweitert werden?
5 Kirchliches Arbeitsrecht
Frage des SNW: Viele religiös nicht gebundene Menschen werden am Arbeitsmarkt in Branchen diskriminiert, in denen Kirchen als Arbeitgeber dominieren, die aber ganz oder überwiegend öffentlich finanziert werden. Arbeitnehmerrechte werden teils massiv eingeschränkt. Wie wollen Sie diese Benachteiligungen abbauen?
6 Kirchenaustritt
Frage des SNW: Die meisten Menschen hierzulande werden durch Kindstaufe zu
Kirchenmitgliedern. Wie will Ihre Partei das Verfahren des Kirchenaustritts entbürokratisieren, bei gleichzeitigem Wegfall der Gebührenschranke, damit auch Ärmeren dieses Grundrecht nicht verwehrt wird?
7 Religiöse Neutralität
Frage des SNW: Ein demokratischer Staat, der die Religionsfreiheit schützt, muss auf seine religiös-weltanschauliche Neutralität besonderen Wert legen.
Wie stehen Sie zur Säkularisierung des öffentlichen Lebens – genannt seien hier z. B. Glockenläuten, Muezzinruf oder auch die Besetzung des Rundfunkrats?
8 Staatsleistungen
Frage des SNW: Den nun schon über 100 Jahre alten Verfassungsauftrag, die altrechtlichen Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen, ist Ihnen ein Anliegen? Wie sollte das Land NRW Ihrer Ansicht nach das Vorhaben vorantreiben? Haben sich nach so langer Zeit weitere Ablösezahlungen nicht erübrigt?